
Am Freitag, 12.12.25, sind wir am frühen Nachmittag auf dem Eisenacher Weihnachtsmarkt, um im Rahmen der Kampagne „Sweet Revolution“ auf ausbeuterische Kinderarbeit und die aktuellen Herausforderungen beim Kakaoanbau aufmerksam zu machen.
Warum?
Der meiste Fairtrade-Kakao kommt aus den westafrikanischen Anbauländern
Côte d’Ivoire und Ghana, außerdem aus Mittel- und Lateinamerika, ein kleiner Teil aus Asien.
Fairtrade-Kleinbauernorganisationen profitieren unter anderem von stabilen Preisen, einer Prämie für Gemeinschaftsprojekte und Schulungen zu Anbaupraxis, Stärkung von Frauen- und Kinderrechten. Politische Arbeit und Projekte ergänzen die Fairtrade-Standards.
Westafrika ist die bedeutendste Kakao-Anbauregion weltweit. Der Anbau ist geprägt von Armut, Abhängigkeiten und Machtungleichgewicht in der Lieferkette.
Die Herausforderungen
Rund 90 Prozent des weltweiten Kakaos stammen von Familienbetrieben, die oft kleine Felder von weniger als fünf Hektar bewirtschaften. Das Machtungleichgewicht in der Lieferkette ist groß, wenige kakaoverarbeitende Konzerne beherrschen den Markt und diktieren Preise.
Die weit verbreitete Armut gehört zu den Ursachen für ausbeuterische Kinderarbeit und Umweltzerstörung wie Entwaldung. Fehlende Nachwuchskräfte und die zunehmende Klimakrise stellen den Kakaoanbau vor weitere Herausforderungen.
Die Fairtrade-Standards
Fairtrade unterstützt die Kakaobauernfamilien, ihr Leben selbständig zu verbessern.
Neben dem Zusammenschluss in demokratischen Organisationen setzen die
Fairtrade-Standards auf nachhaltige Anbaumethoden, Geschlechtergerechtigkeit und
Mitsprache. Ein Mindestpreis für die Fairtrade-Verkäufe dient als Sicherheitsnetz gegen
Preisschwankungen, ein zusätzlicher finanzieller Aufschlag, die Fairtrade-Prämie, fließt
in Projekte: Gemeinsam entscheiden die Mitglieder der Kooperativen, was sie damit
finanzieren wollen.
Wegen des hohen Risikos ausbeuterischer Kinderarbeit ist Sensibilisierung wichtig,
Verbote allein reichen nicht aus: Fairtrade arbeitet daher mit den Kooperativen und
externen Organisationen vor Ort zusammen. Ziel ist es, das Bewusstsein zu stärken und
Monitoring-Systeme zur Vermeidung ausbeuterischer Kinderarbeit für alle Fairtrade-
Kakaokooperativen in Westafrika zu etablieren.