Syrien – uns allen in den letzten Jahren nahe gekommen durch einen unseligen Krieg und tausende Flüchtlinge.
Am Donnerstag, 4.11.21, um 18.30Uhr lud der Eine Welt Verein Eisenach e.V. zu einem Abend ein, der nicht nur aus erster Hand Berichte inzwischen in Eisenach heimisch gewordener Syrer über ihren Lebensweg, sondern auch kurze Einblicke in Geschichte und Kultur des Landes gab. Vorgestellt wurden Damaskus und Homs, Fragen gestellt zu Bildungswesen, Politik, Perspektiven für die Flüchtlinge wie für Syrien….
Erstaunen rief bei den Gästen die Information hervor, dass das historische Stadtzentrum von Damaskus unberührt von den Kämpfen ist. Die Erklärung: hier wohnt Baschar Al-Assad. Eine bittere Tatsache und wohl auch ein Indiz dafür, wer die Hauptverantwortung für den dortigen Krieg trägt. Wobei von den syrischen Gästen betont wurde, dass die Situation letztlich durch das ausländische Interesse an den reichhaltigen Bodenschätzen Syriens so verworren geworden ist und ihnen diese politischen Ränkespiele über sind: sie wollen einfach nur in Frieden leben.
Homs, die Stadt der Feste, im Gegensatz zu Damaskus vollständig in Trümmern. Dennoch leuchten die Augen beim Erzählen von der „verrückten“ Stadt, in der sich vor hunderten Jahren die Einwohner einer drohenden Invasion mit List und Liebenswürdigkeit widersetzten und die Invasoren aus Angst vor Ansteckung mit dem Irrsinn lieber von dannen zogen….in der das Leben erst um 22Uhr beginnt…in der zu Festtagen Tischchen mit Süßigkeiten zum Mitnehmen vor den Häusern aufgestellt werden…in der Muslime und Christen friedlich zusammen lebten……
Einige Kostproben der syrischen Küche, die aus den Kochkünsten verschiedenster Völker entstanden ist, machten Appetit auf mehr davon – genau wie das Erleben einer anderen Kultur, die gerade bei der Offenheit gegenüber anderen Menschen gute Impulse an Einheimische geben kann.
Wegen Corona konnten nur 30 interessierte Eisenacherinnen und Eisenach anwesend sein, aber für diese war es ein gelungener und bereichernder Abend.
Die Zitadelle von Aleppo Quelle: pixabay